... mehr Gedichte findet man auf meinem
Blog oder natürlich in meinen Lyrikbänden. Für
diejenigen, die mehr Gedichte lesen möchten, habe ich auf Amazon quasi ein Best of zum Download zusammengestellt. "Heut war mir
so …"
Wir brauchen nicht zu flüstern
Als wär der Weg auf mir gezeichnet,
berührt mich deine Schnörkelschrift,
streicht über voll geschriebne Seiten
und pflanzt ihr tödlich süsses Gift.
Ein blaues Flackern klebt auf Häuten,
trennt tausend Meter Einsamkeit,
und wo die grauen Adern gleiten,
verbindet Zufall sich mit Leid.
Der Plastik klebt an meinen Fingern.
Hörst du die Sucht, die stetig rauscht?
Wir brauchen nicht zu flüstern, Liebster,
weil keiner hört und niemand lauscht.
2006
Gebet eines Zweiflers
Am Ende hast Du mir nichts mehr geschuldet,
auch nicht, als Glaube der Erkenntnis wich.
Und alles, was ich unverzagt erduldet,
hast Du getilgt, als wär’s ein Pinselstrich.
Ja, meine Sünden habe ich beglichen,
sofern die beiden Waagen gleich geeicht;
die Resultate sauber unterstrichen
und jede Ausflucht wortreich dargereicht.
Wir werden sehn, ob wir uns wieder finden.
Vielleicht war Deine Gunst ja dieser Strich?
Wer niemals sah, kann nicht erblinden:
Du bist mein Gott, doch gottlos bin wohl ich.
2008
2. Platz beim 11. Berner Lyrikwettbewerb
zwei tadellose Fremde
Wir trugen Wünsche durch die Birkenhaine,
in stummer, körperhafter Achtsamkeit.
Und zerrten an der selbst gemachten Leine,
als wär sie bloss ein übler Streich der Zeit.
Zwei Handbreit trennten uns von einem Fallen,
das unterhäutig ruht seit jenem Blick,
doch wer versucht, sich Obhut umzuschnallen,
weicht schon zu Anfang einen Schritt zurück.
Es ist kein Leiden, ist kein trübes Sinnen,
selbst die Kaskaden fliessen unentwegt,
nur irgendwo, im schwelgerischsten Innen,
sprang etwas auf, was sich nie mehr gelegt.
2008
Zwischenzeilen
In manchen Nächten singt der Vogel leiser,
an manchen Tagen hängt der Himmel tief.
Die Worte wurden mit den Jahren weiser,
doch quält der Schmerz, der zwischen Zeilen schlief.
Er ruht in einem Raum voll Sonnengleichen,
verpuppt sich immer fort, stirbt doch dahin.
Vor kalten Stimmen muss er ängstlich weichen,
sucht meine Feuer und wächst weiterhin.
Jedoch was war, das halten Spinnennetze
für kurze Zeit im letzten Sommerwind.
Und richtungslos entfliehe ich und hetze
nach losen Blättern, wie ein Findelkind.
Ein Lachen hörte ich, so dunkel, heiser,
das stiller wurde während ich noch rief.
In manchen Nächten singt der Vogel leiser,
an manchen Tagen hängt der Himmel tief.
aus 'Lyrische Lückenfüller'
2007
Im Nachhinein
Es schlug die Uhr die zwölfte Stunde,
als deine Hand die meine fand.
Ein wenig pochte meine Wunde,
bevor der Reiz mich dir verband.
Die Blicke waren schüchtern, züchtig;
der Wille brach - bewusst gespielt.
In Lustgerüchen und doch flüchtig
entstand ein Rausch, der nicht lang hielt.
Der Morgen kam und mit ihm wieder
Verstand, Vernunft und viel Kaffee.
Das Wissen kämpft Gefühle nieder,
und Pflasterspott bedeckt das Weh.
Es blieb kein Lied, das uns verbindet;
es bleibt kein Wort, das tröstend hält;
ein Lächeln nur, das sich kurz windet,
wenn irgendwo dein Name fällt.
aus 'dichtungsArt' 2005
Meine Sonntag, der dunkle Mann und die Mistkäfer
Bei uns zu Haus, da gab's am Sonntag immer Kuchen,
Und Tante Hilda sprach oft von der Menschlichkeit.
Es war uns allen strengstens untersagt zu fluchen.
Im Pastorhaus ist Himmel nah und Hölle weit.
Wir Kinder hatten ordentlich und still zu sein
Und mit den Füssen baumeln war sogar verpönt.
Mein Bruder trank zuweilen Vaters Messewein
Und kotzte dann ins Rosenbeet und hat gestöhnt.
Des Pastors Kind zu sein war eine schwere Last,
Und einmal hab ich mir gewünscht, ich wäre doch,
Viel lieber Bauer Michels neuer Sommergast,
Der unsre Käfer fing und meist am Boden kroch.
Der Mann war anders; Haut und Rede waren dunkel
Und sonntags sah man ihn durch leere Strassen gehn.
Er lachte viel, war taub für schmähliches Gemunkel,
Und lies die rausgeputzten Kirchengänger stehn.
„Schau Fritz, der Mann geht nicht mal mit in die Kapelle!
Das ist ein Heide, sieh nur, wie er lacht und singt!"
Empört zitierten sie exakt die Bibelstelle,
Wo dieser Freigeist mit den schwarzen Teufeln ringt.
Ein Sonntag war es auch, ich sass mit neuen Schuhen,
Zuvorderst auf der Bank und träumte vor mich hin.
Da ging er just vorbei, sie fingen an zu buhen,
Ein Feister gab ihm gar eins auf das schwarze Kinn.
Er kam dann nie mehr wieder zu dem Bauer Michel,
Und unsre Käfer lebten ungestört im Mist.
Mein Vater brach noch weitre Ähren mit der Sichel,
Doch mir ward jeder Sonntag wieder lang und trist.
aus 2hoch2Lyrik. 2005
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Amélie Monfort findet an einem sonnigen Tag im Mai ein altes Tagebuch in ihrem Briefkasten. Wer legte es dorthin und wozu? Sie beginnt darin zu lesen und identifiziert sich immer stärker mit der unbekannten Tagebuchschreiberin und deren Schicksal kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Einträge aus der Vergangenheit beginnen, ihr Leben zu bestimmen. Doch wer ist die Verfasserin und was hat sie mit Amélie zu tun?
Als eines Tages der Maler Matthieu Kaldera vor ihrer Tür steht und das Tagebuch zurückfordert, verspüren beide sofort, dass zwischen ihnen ein Band besteht. Sie begeben sich auf die gemeinsame Suche nach der Wahrheit und merken dabei, dass ihr Schicksal auf verschiedenste Weise miteinander verknüpft ist.
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Liebe Leserinnen und Leser
Traditionell poste ich an Weihnachten dieses Gedicht. Durch einen Klick auf das Bild wird es vergrößert.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie gesegnete Weihnachten und dass uns das nächste Jahr wieder etwas mehr Normalität schenkt.
Bleiben Sie gesund und meinen Geschichten gewogen.
Herzlichst
Margot S. Baumann