Swiss Red

 

Die Schweiz ist mit einem eigenen Karo, auf schottisch: Tartan, in die Gemeinschaft traditioneller schottischer Clans aufgenommen worden. Der schottische Clanrat hat dem Antrag der Eidgenossenschaft offiziell zugestimmt. Wer Schweizer ist, kann ab sofort diesen Tartan für seinen Schottenrock verwenden.

 

Worauf man nicht alles stößt, wenn man im Internet surft. Dieser Artikel - aus dem Jahr 2006 von swiss.info hat es mir wirklich angetan beziehungsweise wusste ich bis anhin nicht, dass wir Schweizer jetzt unser eigenes Tartan besitzen.

 

Der ab sofort als "Swiss Red" registrierte Tartan kommt in einer für Schottland sehr ungewöhnlichen Farbkonstellation daher. Die roten und weissen Streifen im Karo stehen natürlich für die Schweizer Landesfarben.

Der hellblaue Doppel-Karo-Streifen aber symbolisiert nicht etwa das Blau des Genfersees bei Sonnenschein, sondern soll die neue Schweizer Verbundenheit mit den 5 Millionen Einwohnern in Schottland und den mehr als 20 Millionen Menschen schottischer Abstammung weltweit aufzeigen. Das blaue Karo steht für Schottlands Nationalflagge, das weisse St Andreaskreuz auf mittel- bis hellblauem Grund.

 

Schade, dass ich diesen Umstand nicht vorher gewusst habe, sonst hätte ich das schweizer Schottenmuster sicher irgendwo in ‚Rigantona‘ untergebracht. Aber vielleicht gibt es ja mal eine Fortsetzung. ;-)

 

Foto und Textauszüge mit freundlicher Genehmigung von swissinfo zur Verfügung gestellt.

 

05.11.08

 


Hart oder weich

Wer mit einem Kleinverlag zusammenarbeitet, der hat oft das Glück, an der Entstehung s/eines Buches mitarbeiten zu können. Da werden einem weder unmögliche Covers, eine altmodische Schrift, noch sonst irgendwelche Kinkerlitzchen vor den Latz geknallt, sondern man bespricht – mal mehr, mal weniger intensiv – die gesamte Gestaltung des eigenen Werkes.

 

Dass ‚Rigantona’ zuerst als Taschenbuch konzipiert war, hegte finanzielle Gründe. Ich hatte den Wunsch, das Buch im Segment bis Sfr. 20 (sind etwa 13 Euro) anzusiedeln, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass jemand, der mich nicht kennt, eine Hardcover-Ausgabe von mir kaufen würde.

Wie sich jetzt aber zeigt, kommt, selbst mit minimalen Margen gerechnet, ein Taschenbuch auch auf etwa Sfr. 37.00. (Das hat man jetzt davon, wenn man mal ein paar Seiten mehr schreibt!)

 

Lange Rede, kurzer Sinn: Vermutlich wird meine Schottenkönigin also doch den Sprung ins Harte wagen. Auf die paar Märker kommt es dann auch nicht mehr an. Und wer sich den ersten Baumann kaufen will, der wird demzufolge ein richtiges Buch in den Händen halten, das Jahrhunderte wie eine Eins in seinem Bücherregal stehen wird. Ob der Inhalt auch so lange in Erinnerung bleiben wird, sei mal dahingestellt.

 

 

20.06.2009


Von Spionen in Kilts, Fettnäpfchen und Nationalbewusstsein

Im Moment bin ich am Redigieren des zweiten Teils. Es läuft also alles nach Plan.

 

Eine Begebenheit am Rande. In ‚Rigantona’ geht es, nebst der üblichen Liebesgeschichte, ja um die Unabhängigkeit Schottlands. Sean Connery, der Ex-007-Darsteller, setzt sich schon seit Jahren dafür ein und musste aufgrund dieses Engagements, auch lange auf die Erhebung in den Adelsstand verzichten. Als ihn Königin Elisabeth II. im 2000 schließlich doch zum Ritter schlug, trug Connery dann auch demonstrativ seinen Kilt.

 

Dass sich die Schotten nicht wirklich gut mit ihren Landsleuten, den Engländern, verstehen, habe ich selbst erfahren.

Es war im Jahr 1990, als ich für zwei Wochen durch Schottland reiste. Just zu der Zeit war die Fußball-WM und als ich eines Abend – wir logierten damals meist in der Kategorie ‚Bed&Breakfast’ – ins Wohnzimmer der Gastfamilie platze, spielte gerade England gegen Deutschland im Halbfinale. Ich vermag mich daran zu erinnern – naiv, wie dazumal war und im Glauben, die Schotten würden ihre Inselmitbewohner die Daumen drücken – laut die Engländer angefeuert zu haben. Das eisige Schweigen, das mir daraufhin entgegenschlug vermochte ich nicht recht einzuordnen.

In einer ruhigen Minute erklärte mir dann unsere ‚Schlummermutter’ höflich, dass die Schotten geschlossen hinter Deutschland stehen würden. Die haben dann ja auch - Gott sei Dank - gewonnen, ich meine Lektion gelernt und nach ein paar spendierten Pints war auch die schweiz-schottische Freundschaft wieder im Lot.

 

 

30.08.08

 


Eilean Donan Castle
Eilean Donan Castle

Rigantona rennt

 

Und schon wieder ist ein Monat vergangen, in dem ich fast nichts (außer ein paar Gedichten - siehe Blog) geschrieben, sondern nur korrigiert habe.

 

Der 1. Teil ist jetzt aber unter Dach und Fach. Dabei habe ich gemerkt beziehungsweise der Korrektor hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass meine Rückblenden nicht immer über alle Zweifel erhaben sind. Will heißen, dass man zuerst mal ein, zwei Sätze im Plusquamperfekt verfassen soll und erst danach im Präteritum weiterfahren darf, wusste ich nicht respektive sind mir solche schriftstellerischen Feinheiten vorher nie aufgefallen.

Als (normaler) Leser nimmt man das vermutlich einfach auf, ohne nach den Hintergründen zu fragen. Seit ich das jetzt weiß, gebe ich aber mehr darauf acht, wie andere ihre Rückblenden einleiten. Und in der Tat, stoße ich bei der „Konkurrenz“ vielfach auf diese Regel.

 

Doch, wie bei den meisten (literarischen) Regeln, darf auch die gebrochen werden. Nur sollte man sie - meiner Meinung nach - zuerst kennen. Ansonsten wirkt der Text vermutlich leicht dilettantisch. Und wer will sich diesen Vorwurf schon gefallen lassen.

 

Ich lerne also ständig ein bisschen mehr über das literarische Handwerk. Das kommt mir, meiner Prosa und letztendlich auch Euch, liebe Leser, nur zu Gute. Auch wenn ich dabei oft  schlucken muss, weil ich denke, das sollte man (ich) eigentlich selbst wissen. Aber es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen. Und wenn doch, hat er es vermutlich auch nicht ohne ein paar Blessuren geschafft.

 

 

18.08.08


News von meiner Schotten-Königin

 

Bei angenehmen 32° habe ich mich durch mein Manuskript geschwitzt und (hoffentlich) alle Fehler, Ungereimtheiten und sonstiges wirres Zeugs entfernt. Jetzt liegt das MS beim Korrektor, der sicher noch Einiges findet, das meinen Augen entgangen ist.

 

Wer selbst schreibt, kennt das Phänomen vielleicht, dass man ab einem gewissen Zeitpunkt – bei seinen eigenen Texten - betriebsblind wird und Stilblüten wie Schweinwerfer, Schnekel und ähnlich kuriose Wortschöpfungen, gnadenlos überliest.

 

Wenn alles gut geht, sollte das Taschenbuch im Herbst auf den Markt kommen.

 

 

04.07.08